Vanille – die Königin der Gewürze

Vanille – die Königin der Gewürze
Foto: Africa Studio/shutterstock.com

Ob Cremeschnitten, Vanillekipferl, Salzburger Nockerl, Vanille-Krapfen, Milchrahmstrudel, etc. – bei all diesen Mehlspeisen ist die Geheimzutat die Vanille. Diese wird auch als „Königin der Gewürze“ bezeichnet, da sie nach Safran das teuerste Gewürz der Welt ist. Im folgenden Beitrag erzählen wir dir mehr über die Gewinnung und Entdeckung der Vanilleschote, ihre Verwendung in der Küche und wie man ganz einfach selbst Vanillezucker herstellen kann. 
 

Ein Orchideen-Gewürz

Bei Vanille handelt es sich um ein Gewürz, das aus den fermentierten Schoten (in der Botanik spricht man von Kapselfrüchten) verschiedener Arten der Orchideen-Gattung „Vanillia“ gewonnen wird. Der Name „Vanille“ stammt aus dem Französischen und Spanischen und bedeutet so viel wie „kleine Hülse oder Schote“.

Die bedeutendste und am häufigsten angebaute Orchideen-Gattung für die Gewinnung von Vanille ist die Gewürzvanille (Vanille planifolia). Ursprünglich stammt sie aus Mexiko und Mittelamerika, jedoch wird sie heute vorwiegend auf Madagaskar und anderen Inseln im indischen Ozean angebaut. Vanille aus dieser Region wird auch als Bourbon-Vanille bezeichnet. 
 

Die Entdeckung der Vanille

Die Vanille wurde bereits zur Zeit der Azteken entdeckt und in Verbindung mit Schokolade verwendet. Nach Europa gelangte die Vanille erst im 16. Jahrhundert. Der erste Europäer, der Vanille gekostet und mit nach Europa gebracht haben soll, war Hernán Cortés – ein spanischer Konquistador. 

Es wurden Versuche unternommen, die Vanille auch in Europa anzubauen, was sich aber aufgrund des kälteren Klimas als problematisch darstellte. Heute wird die Vanille in Afrika, Asien und Südamerika angebaut, wobei der Großteil – wie bereits oben erwähnt – aus Madagaskar und Indonesien stammt. Interessant zu erwähnen ist, dass die Bestäubung der Blüten zum Teil nur künstlich vorgenommen werden kann, da natürliche Bestäuber wie Kolibris in gewissen Anbaugebieten nicht beheimatet sind.  

Mehlspeiskultur-Fakt: Früher wurde in manchen Gegenden in Österreich Knoblauch als „Vanille des armen Mannes“ bezeichnet, da sich die echte Vanille nur die oberste Schicht leisten konnte. Daher handelte es sich beim sogenannten „Vanillerostbraten“ nicht um ein Gericht mit Vanille, sondern mit Knoblauch.

Verwendung der ganzen Schote

Sowohl die Schale (Schote) als auch das Vanillemark dienen zur Aromatisierung von Speisen. Um das volle Aroma herauszuholen, sollte die Schote in Milch, Schlagobers oder anderen Flüssigkeiten gekocht werden. Wird die Schote nach dem Kochen abgewaschen und getrocknet, so kann sie problemlos nochmals eingesetzt werden. 

Mehlspeiskultur-Fakt: Coco-Cola ist der weltweit größte Abnehmer von Vanille.

Traditionell wird Vanille zum Würzen von Süßspeisen verwendet. Dazu gehören beispielsweise Vanillepudding, die Creme in der Cremeschnitte, Apfelkompott, Vanillekipferl, unterschiedliche Eiscreme-Sorten und viele mehr. Aber auch die moderne Küche hat die Königin der Gewürze für sich entdeckt und so werden gerne weißes Fleisch und Fisch damit gewürzt und verfeinert. 
 

Selbstgemachter Vanillezucker 

Mehlspeiskultur-Botschafter Dietmar F. Muthenthaler hat uns verraten, wie man selbst ganz einfach Vanillezucker herstellen kann:

  • Zutaten: 500 g Feinkristallzucker und 2 Vanilleschoten
  • Zubereitung: Die Vanilleschoten der Länge nach aufschneiden und danach halbieren. In eine Vorratsdose die Hälfte des Zuckers einfüllen, die Vanilleschoten und den Rest des Zuckers dazugeben und gut verschließen. Am besten den Vanillezucker drei Wochen ziehen lassen und die Vorratsdose alle 2-3 Tage schütteln. Sobald etwa die Hälfte des Vanillezuckers aufgebraucht ist, kann man in die Dose wieder Feinkristallzucker nachfüllen. Die Vanilleschote sollte nach einem Jahr ausgetauscht werden. 

Wir wünschen viel Spaß beim Nachmachen. 

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