Vom alten Rom nach Wien
Historiker konnten durch Ausgrabungen beweisen, dass bereits die alten Römer den Gugelhupf und die gleichnamige Backform verwendeten. Über die damit verbundenen Traditionen und Bräuche ist jedoch nichts bekannt.
Seinen Höhepunkt erreichte der Gugelhupf im 19. Jahrhundert in Wien, was unzählige Gugelhupf-Rezepte der Kochbücher aus dieser Zeit eindrucksvoll belegen. So schrieb beispielsweise F. G. Zenker in seiner „Kochkunst“ (1817): „Große Mannigfaltigkeit herrscht unter diesem Gebäcke, sowohl in der Zusammensetzung der Ingredienzien, als in der Form, die zwar sich immer einem hohen Corpus nähern soll; denn daher die Benennung Kugelhupf, wovon die letzte Silbe auf das Germen oder Steigen des Kuchens deutet.“
Auch zu Kaiser Franz Josephs Lieblingsmehlspeisen gehörte – neben dem Kaiserschmarrn – der Gugelhupf mit Rosinen, welchen er gerne zum Frühstück oder zur Jause verspeiste.
Gugelhupf-Sortenvielfalt
Es gibt nicht das „Original-Gugelhupf-Rezept“, sondern es haben sich im Laufe der Zeit die unterschiedlichsten Varianten entwickelt, die sich nach dem Wohlstand bzw. der Armut der jeweils lebenden Bevölkerung richteten. Der klassische Gugelhupf besteht aus Germteig, kann aber auch als Rühr- oder Biskuitteig zubereitet und durch Rosinen, Mandeln, Zitronen, Puderzucker, Karamell, Schokolade und vielem mehr verfeinert werden.
Gelebte Gugelhupf-Kultur
Nach wie vor gehört der Gugelhupf zu den beliebtesten österreichischen Mehlspeisen. Dabei gibt es je nach Bundesland regionale Unterschiede bei der Zubereitung bzw. bei der Auswahl der Zutaten. In der Steiermark gibt es den Kürbiskernöl-Marmorgugelhupf. In Kärnten gehört der Hochzeitsgugelhupf (bekannt unter dem Namen Reindling) seit Jahrhunderten zur Mehlspeiskultur. Neben den Klassikern Marmorgugelhupf und Gugelhupf mit Mandelsplittern darf auch auf den Altwiener Patzerlgugelhupf nicht vergessen werden.
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