Osterpinze: Ein traditionelles Ostergebäck mit Geschichte
Zubereitung:
- Die Hefe in der lauwarmen Milch mit etwas Zucker auflösen und 10 Minuten gehen lassen.
- Mehl, Zucker, Salz, Zitronenschale und Eier in eine Schüssel geben. Die Hefemilch und den Anisschnaps/Rum dazugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten.
- Die Butter in Stücken dazugeben und weiterkneten, bis der Teig geschmeidig ist.
- Den Teig zugedeckt ca. 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
- Den Teig in 2–3 Portionen teilen, zu runden Kugeln formen und nochmals 30 Minuten gehen lassen.
- Die Kugeln mit einer Schere dreifach kreuzweise einschneiden.
- Mit dem verquirlten Eigelb bestreichen.
- Im vorgeheizten Ofen bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) ca. 25–30 Minuten goldbraun backen.
Die Osterpinze ist ein aromatisches, luftiges Hefegebäck, das vor allem in Österreich, Südtirol und Teilen Sloweniens zur Osterzeit gebacken wird. Ihre charakteristische Form mit den drei Einschnitten an der Oberseite symbolisiert traditionell die Heilige Dreifaltigkeit – Vater, Sohn und Heiliger Geist – und macht sie zu einem besonders symbolträchtigen Bestandteil des Osterfestes.
Ursprünglich stammt die Osterpinze aus dem Raum Steiermark, verbreitete sich jedoch im Laufe der Zeit in weitere Regionen des Alpenraums. Ihre Geschichte reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Damals wurde sie vor allem als Geschenk zu Ostern gebacken und oft mit geweihten Speisen zur Kirche gebracht, um sie segnen zu lassen.
Die klassische Pinze besteht aus einem reichhaltigen Hefeteig mit Eiern, Butter, Zucker und einem Hauch Anis oder Rum. Nach dem Gehen des Teigs wird die runde Form mit einer Schere dreifach eingeschnitten und anschließend goldbraun gebacken. Das Ergebnis ist ein saftiges, leicht süßliches Gebäck mit feiner Kruste – perfekt zum Osterbrunch oder als Begleitung zu Schinken und Eiern.
Heute erlebt die Osterpinze eine kleine Renaissance: Immer mehr Bäckereien und Hobbybäcker greifen die Tradition wieder auf. Sie verbindet auf köstliche Weise Brauchtum und Genuss und ist ein schönes Beispiel dafür, wie altes Kulturgut auch in der modernen Küche seinen Platz finden kann.
Guten Appetit und frohe Ostern!
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