Konditor und Geschäftsführer Philipp Zauner/Oberösterreich

„Ich würde keinen Beruf der Welt mit meinem tauschen wollen.“, so Philipp Zauner, der uns mit Freude und Leidenschaft über sich und sein Leben als Konditor, BWL-Student und zukünftiger Geschäftsführer der Traditionsbäckerei Zauner in Bad Ischl erzählt hat. 

Mehr über Philipp Zauner – neuer Mehlspeiskultur-Botschafter – und seine Pläne für die Zukunft erfährst du im folgenden Beitrag. 

Konditor & Betriebswirt

Philipp Zauner ist der Sohn von Zuckerbäckermeister Josef und Susanne Zauner, die die Konditorei Kaffee Zauner in Bad Ischl führen. Bereits als Kind wusste er, dass er – wie sein Vater – Konditor werden und das Familienunternehmen übernehmen möchte. Seinen Vater sieht er als Vorbild, denn seine Passion für den Beruf ist ansteckend. Der Aussage des Vaters „wenn du alles richtig machst, gehst du niemals zur Arbeit, denn wenn du deine Leidenschaft zum Beruf machst, ist das keine Arbeit im eigentlichen Sinne“ kann er nur zustimmen.  

Nach Abschluss der Tourismusschule und des Zivildienstes absolvierte er seine Konditorlehre. Ihm war und ist wichtig, dass das Handwerk beherrscht und die gefertigten Produkte verstanden werden, sonst könne man das Unternehmen nicht übernehmen. Die Lehre absolvierte er im Café Fingerlos in Salzburg. Dort lehrte ihn Konditormeister und Patisserie Weltmeister Fingerlos nicht nur das Handwerk, sondern auch dieses wertzuschätzen und zugleich gegenüber Einflüssen der „modernen“ Patisserie offen zu bleiben. 

Nach erfolgreichem Lehrabschluss begann Philipp Zauner ein BWL-Studium an der Universität in Innsbruck, das er dieses Jahr abschließen wird. Er begründet die Entscheidung für das Studium damit, dass auch der betriebswirtschaftliche Aspekt für einen Handwerksbetrieb eine wesentliche Rolle spielt und deshalb Wissen dazu gesammelt werden sollte.  

Große Pläne für die Zukunft

Nach Abschluss des Studiums hat Philipp Zauner immer noch nicht genug gelernt. Um noch mehr Erfahrung zu sammeln, hat er bereits Auslandsaufenthalte auf den Philippinen, in Israel und im englischsprachigen Raum geplant. Er selbst ist der Meinung, dass man als junger Konditor nicht genug sehen und lernen kann. In Bezug auf die Übernahme des Familienbetriebs hat er auch bereits klare Vorstellungen: in gut zwei Jahren möchte er diesen übernehmen und somit in der siebten Generation führen. 

Die Liebe zum Beruf

Auf die Frage, was er an seinem Beruf liebt, antwortete Philipp Zauner: „Die größte Freude am Beruf verspüre ich, wenn ich früh morgens die gefüllte Kuchenvitrine mit rund 150 verschiedenen Köstlichkeiten sehe, den Tag über Gäste ein- und ausströmen und abends die Vitrine leer ist. Dann weiß man, dass man alles richtig gemacht hat – nämlich unzählige Menschen glücklich! Ich würde diesbezüglich keinen Beruf der Welt mit meinem tauschen wollen.“

Auch die Bewahrung und Fortführung der Familientradition gibt ihm einen Ansporn und macht ihn stolz. Besonders am Herzen liegt ihm, dass auch fast vergessene Mehlspeisen wie Baumkuchen, Eclairs, etc. weiterhin produziert und so vor dem Aussterben geschützt werden. Dabei ist eine wichtige Aufgabe der Konditoren, das Handwerk und die Qualität zu erhalten. In diesem Punkt sieht die Konditorei Zauner auch ihren Vorteil: Die Tradition als Vorsprung nutzen. 

Österreichs Mehlspeiskultur 

Philipp Zauner ist mit der österreichischen Mehlspeiskultur aufgewachsen. Schon seit Vater hat ihm Klassiker wie Marillenknödel oder Salzburger Nockerl zu Hause gebacken. Die österreichische Mehlspeiskultur ist für ihn Teil der österreichischen Geschichte und eng mit dem Handwerk, welches weltweit einzigartig ist, verbunden. 

Gefragt nach seiner Lieblingsmehlspeise antwortet Philipp Zauner: „Das ist eine sehr schwere Frage! In meinen Augen die schwerste, die man einem Zuckerbäcker stellen kann. Meiner Meinung nach kann man von purem Luxus sprechen, wenn man jeden Tag vor einer gefüllten Kuchenvitrine stehen darf und sich seine liebste Mehlspeise aussuchen kann. Und so genieße ich es sehr, nicht immer die Selbe zu verzehren. Ich esse sehr gerne saisonale Speisen. Ich freue mich zum Beispiel schon Wochen vor der Obstsaison auf den Marillen- und Zwetschkenfleck. Den gönne ich mir dann für drei bis vier Wochen und danach ist auch wieder Schluss. Und das ist gut so, denn saisonale Produkte sollen nicht mit aller Gewalt das ganze Jahr über produziert werden. Aktuell – im Winter – sind die Kardinalschnitte und der Baumkuchen meine Lieblinge. Im Sommer ist es eine Erdbeerroulade.“

 

Wir freuen uns sehr, dass wir einen so jungen, talentierten und ehrgeizigen Konditor als neuen Mehlspeiskultur-Botschafter begrüßen dürfen!