Die Zutaten: Weniger ist mehr
Der Strudelteig zeichnet sich durch seine Schlichtheit aus. Die Grundzutaten sind: Mehl, Wasser, Öl oder zerlassene Butter, eine Prise Salz und etwas Essig. Keine Hefe, kein Zucker und keine Eier – diese einfache Zusammensetzung sorgt dafür, dass der Teig elastisch und leicht dehnbar ist.
Das Mehl spielt hierbei eine zentrale Rolle. Am besten eignet sich ein Weizenmehl mit mittlerem Glutengehalt (Type 480 oder 550). Gluten sorgt dafür, dass der Teig sich später gut ziehen lässt, ohne zu reißen. Der Essig im Teig unterstützt diesen Effekt, indem er das Gluten stärkt und die Teigstruktur verbessert.
Der Teig: Geschmeidig und elastisch
Nachdem die Zutaten vermengt wurden, wird der Teig geknetet – und zwar ausgiebig. Dieser Schritt ist entscheidend, um die richtige Konsistenz zu erzielen. Der Teig sollte geschmeidig und glatt sein. Ein Zeichen dafür, dass der Teig genügend geknetet wurde, ist seine seidige Oberfläche.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist das Ruhenlassen des Teigs. Nach dem Kneten muss der Teig mindestens 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen. Durch diese Ruhezeit entspannt sich das Gluten, wodurch sich der Teig später leichter dehnen lässt. Ein Profi-Tipp: Bestreiche den Teig vor dem Ruhen mit etwas Öl oder Butter, damit er nicht austrocknet.
Der große Moment: Das Strudelziehen
Das Herzstück des Strudelbackens ist das Ziehen des Teigs. Traditionell geschieht dies auf einem großen, bemehlten Tuch, das das Ausrollen erleichtert und später beim Aufrollen des Strudels hilfreich ist.
Zunächst wird der Teig vorsichtig mit einem Nudelholz ausgerollt, bis er eine gewisse Dünne erreicht hat. Dann beginnt das eigentliche Ziehen: Mit den Handrücken unter den Teig greifen und ihn vorsichtig in alle Richtungen dehnen. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn der Teig muss hauchdünn werden, ohne zu reißen. Ein echter Strudel-Profi sagt, dass man durch den Teig hindurch eine Zeitung lesen können sollte – so dünn sollte er sein.
Falls der Teig doch einmal reißt, ist das kein Grund zur Panik. Kleine Risse können leicht überlappt und „geflickt“ werden, da der Strudel später ohnehin eingerollt wird.
Füllen und Backen
Ist der Teig hauchdünn gezogen, wird er mit der gewünschten Füllung belegt. Klassischerweise besteht diese aus Äpfeln, Zimt, Zucker und Semmelbröseln, doch auch Varianten mit Topfen, Mohn oder Nüssen sind beliebt. Wichtig ist, die Füllung nicht zu dick aufzutragen, da sie den zarten Teig beschweren könnte.
Das Aufrollen des Strudels erfolgt mithilfe des Tuchs, auf dem der Teig liegt. Durch sanftes Anheben des Tuchs rollt sich der Strudel fast wie von selbst auf. Die Enden des Strudels sollten gut verschlossen werden, damit keine Füllung austritt.
Übung macht den Meister
Das Strudelziehen ist zweifelsohne eine Herausforderung, doch mit etwas Übung wird man immer besser. Der Schlüssel liegt in der Geduld und der richtigen Technik. Wer sich an diese Schritte hält und den Teig liebevoll behandelt, kann schon bald einen perfekten, hauchdünnen Strudelteig wie ein echter Profi zaubern.
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