Ran an den Kürbis

Ran an den Kürbis
Foto: Stefan Kristoferitsch

Mit dem Beginn der Kürbissaison erweitert sich auch unser Dessert-Repertoire. Das hell leuchtende Herbstgemüse sorgt für nussiges Aroma und bringt einen Farbklecks in unsere Kuchen und Torten. 

Wenn die Natur die Blätter verfärbt, darf es ruhig auch auf unseren Tellern bunter werden. Das Fruchtfleisch des Kürbisses eignet sich hervorragend zum Backen oder Verfeinern herbstlicher Desserts – die herrliche Farbnote in sattem Orange gibt’s als sprichwörtliches Sahnehäubchen mit dazu! 

Ist der „Bluza“ Gemüse oder Obst?

Im Retzer Land nennt man ihn ganz einfach „Bluza“, bei der botanischen Bezeichnung des Kürbisses scheiden sich die Geister: Zählt er nun zum Obst oder zum Gemüse? Da er obstähnliche Eigenschaften aufweist, spricht man von einem sogenannten Fruchtgemüse. Streng genommen ist er sogar eine Beere – wenn auch eine ziemlich große – nämlich eine „Panzerbeere“. Darüber hinaus zählen Kürbisse zum ältesten Fruchtgemüse der Welt, wurden sie doch bereits vor mehr als 10.000 Jahren kultiviert. In den wärmebegünstigten Lagen Österreichs finden sich gute Voraussetzungen für den „Bluza“. Historische Dokumente belegen den Kürbisanbau in der Steiermark bereits seit dem Jahr 1735.

Hokkaido und Butternuss als ideale Backzutat

Aufgrund ihrer leichten Süße wählen erfahrene Backfeen in der Regel die Kübissorten Hokkaido oder Butternuss. Der Hokkaido-Kürbis zählt mit einem Gewicht von ein bis zwei Kilo zu den kleineren Arten und ist der Liebling der Single- und Familienküche. Seine leuchtend orange Schale ist genießbar und kann auch in Mehlspeisen mitverarbeitet werden. Er besticht durch seinen nussig-süßlichen Geschmack und saftiges Fruchtfleisch. Der nicht minder beliebte Butternuss-Kürbis ist ein birnenförmiger Speisekürbis, der mit butterigem Aroma unserem Gaumen schmeichelt. In Kombination mit Nüssen, Äpfeln, Mandeln, Karotten, Kokos, Zimt oder Lebkuchengewürz lassen sich damit schnell und einfach köstliche Kuchen und Torten zaubern. 

Steirisches Kürbiskernöl weltweit bekannt

Nicht nur das Fruchtfleisch und die saftigen Kerne eignen sich zum Backen, sondern auch mit Kernöl lassen sich süße Köstlichkeiten kreieren. Der nussige Geschmack und die grüne Farbgebung sorgen für lukullische und optische Highlights. In der Steiermark wird übrigens auch der Kürbiskernöl-Presskuchen – ein schmackhaftes Nebenprodukt der Ölherstellung – für diverse Backwaren verwendet. Das „Steirische Kürbiskernöl g.g.A.“ ist eine geschützte, geografische Angabe und international bekannt. Es wird nach traditionellem Herstellungsverfahren gepresst und die Namensgebung kommt von der Verwendung des steirischen Ölkürbis. Diese spezielle Kürbissorte hat keine Schale, wodurch der typische Farbton und Geschmack im Öl hervorgerufen wird. Wunderbare Produkte wie diese belegen klar und deutlich den hohen Wiedererkennungs- und Genusswert unserer heimischen Mehlspeiskultur!

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