Muttertag: Ehre wem Ehre gebührt - Danke Mama!

Muttertag: Ehre wem Ehre gebührt - Danke Mama!
Foto: Evgeny Atamanenko

Am zweiten Sonntag im Mai haben wir Gelegenheit, unseren Müttern einen großen Dank auszusprechen. Denn an diesem Tag ist Muttertag: Kinder jeden Alters lassen ihre Mama hochleben und zeigen sich für deren ganzjährige Dienste erkenntlich. Der Muttertag ist älter, als man glaubt – wir haben seine Geschichte erforscht. 

 

Dass der Muttertag vor nicht allzu langer Zeit erfunden wurde, ist ein Irrtum. Denn in gewisser Weise feierten ihn schon die alten Griechen. Im Gegensatz zu heute war der Tag aber nur einer einzigen Mutter gewidmet, nämlich jener des Gottes Zeus. Als das alte griechische Reich zerfiel, ging dieser Brauch verloren. Herrscher anderer Länder bedienten sich aber der Tradition, wenn auch nicht klar ist, in welchem Ausmaß sie das taten.

Fest steht dafür, dass der englische König Heinrich III. im 13. Jahrhundert den sogenannten „Mothering Day“ einführte. Allerdings stand dieser nicht im Zeichen leiblicher Mütter, sondern der Mutter Kirche. Trotzdem ließen es sich die Engländer nicht nehmen, ebenfalls die eigene Mutter am „Mothering Day“ zu würdigen. 

Auch ein französischer Machthaber dachte an die Einführung eines Muttertags: Napoleons Vorhaben wurde aber nicht in die Tat umgesetzt, da sein Imperium zuvor zerbrach.  Erst im frühen 20. Jahrhundert erfolgte die Anerkennung des Muttertags. Zuerst versuchte die Amerikanerin Julia Ward Howe einen Tag zu Ehren der Mütter durchzusetzen, jedoch scheiterte sie. Das Bestreben der US-amerikanischen Frauenrechtlerin Anna Jarvis hatte im Jahr 1914 mehr Erfolg, als die Vereinigten Staaten den Muttertag zu einem offiziellen Feiertag erklärten. Der Kongress legte dabei fest, den Muttertag am zweiten Sonntag im Mai zu feiern.  

Wenig später rief auch England seinen „Mothering Day“ zurück ins Leben. Zwischen 1917 und 1922 kamen ebenso Mütter in der Schweiz, in Norwegen, in Schweden und in Deutschland in den Genuss eines eigenen Ehrentags. In Österreich wurde der Muttertag schließlich 1924 eingeführt. Die Entwicklung des Muttertags zu einem kommerziellen Fest, von dem der Handel profitierte und die ursprüngliche Botschaft mehr und mehr in den Hintergrund rückte, bereitete Anna Jarvis keine große Freude. Aus diesem Grund versuchte sie, den Muttertag wieder abzuschaffen, verlor allerdings vor Gericht.

  

So feiern wir den Muttertag noch heute. Anstatt die Mama mit gekauften Geschenken zu überhäufen, macht man ihr aber möglicherweise mit einem Strauß Blumen und einer selbst gemachten Mehlspeise mehr Freude. 

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