Wie der Pfirsich in den Weingarten gelangte

Wie der Pfirsich in den Weingarten gelangte
Foto: Africa Studio/shutterstock.com

Übersetzt man den lateinischen Namen des Pfirsichs „Prunus persica“, also „Persischer Apfel“, so könnte man meinen, dass die Frucht aus eben diesem Gebiet, in welchem heutzutage der Iran liegt, stammt. Das ist aber nicht richtig. Wir sind dem angeblichen persischen Apfel auf die Spur gegangen…

 

Frucht der Götter

Die tatsächliche Herkunft des Pfirsichs liegt noch um einiges östlicher als der Iran. Genauer gesagt in China. Dort baute man das Obst bereits 6000 Jahre v. Chr. an. Es verwundert also kaum, dass der Pfirsich in China schon seit Langem ein Symbol der Unsterblichkeit darstellt. Das liegt auch am früheren Glauben, dass sich die Götter auf dem heiligen Berg Kunlun an Pfirsichen labten, die ihnen Unsterblichkeit verliehen. 
Vor ungefähr 1000 Jahren schaffte der Pfirsich den Sprung nach Persien, woher vermutlich der Name „Persischer Apfel“ herrührt.
Handelsreisende importierten das Obst nach Griechenland, von wo aus es nach Mitteleuropa gelangte. Dabei waren die Franzosen die ersten, die den Pfirsich anbauten.  

Ein Pfirsich wie kein anderer: der österreichische Weingartenpfirsich

Als eine Besonderheit in der Familie der Pfirsiche gilt der Weingartenpfirsich, der bereits seit dem 18. Jahrhundert traditionell in Österreich angebaut wird. Dieses Obst, das in Weingärten in der Steiermark, Niederösterreich, Wien und Burgenland wächst, reift erst spät. Ende August bis Anfang September, dann wenn die Weinlese stattfindet, kann das Obst mit dem typisch leicht bitteren Geschmack genossen werden. 
Neben dem einzigartigen Aroma zeichnet sich der Weingartenpfirsich ebenso durch seine Resistenz gegen Schädlinge und Krankheiten aus. 

Weingartenpfirsiche verwerten

Weingartenpfirsiche lassen sich in rote und weiße Pfirsiche unterteilen. Obwohl das Fruchtfleisch farblich anders aussieht, bleibt es im Geschmack gleich. Es ist sehr saftig und besticht durch ein feines Aroma, das auch herbe Noten enthält und daher weniger süß als andere Pfirsichsorten schmeckt. Aus diesem Grund kommen Weingartenpfirsiche weniger für klassische österreichische Mehlspeisen zum Einsatz, sondern werden vielmehr zu Marmelade, Säften oder Kompott weiterverarbeitet. 

Unterwegs