Die Edelkirschen vom Leithaberg

Leithaberger Edelkirschen
Familie Strohmayer bei der Kirschenernte. Foto: Wolfgang Wolak

Sommerzeit ist Kirschenzeit – das süße rote Früchtchen wird im Sommer traditionell in österreichischen Mehlspeisen verarbeitet.Vor allem in einer Region haben Kirschen einen ganz besonderen Stellenwert: Die Leithaberger Edelkirsche heute für einen Aufschwung im nördlichen Burgenland. Maßgeblich an der Popularität der roten Frucht beteiligt sind verschiedene Akteure, die die Genussregion Leithaberger Edelkirsche begründet haben.

An den Hängen des Leithagebirges werden seit dem 18. Jahrhundert Kirschen kultiviert. Der nährstoffreiche Boden und das pannonische Klima ermöglichen die Entwicklung zahlreicher Lokalsorten, die weltweit nur dort zu finden sind. Inmitten der Weingärten wurden einst über 50.000 Kirschbäume gezählt. Heute sind davon nur noch wenige übrig. Acht besonders bedrohte Sorten werden durch Initiativen wie „Slow Food“ und „Genuss Region Österreich“ am Leben erhalten.

Kirschraritäten aus feinster Handarbeit

Einst waren es die burgenländischen Frauen, die mit den Kirschen das erste Zubrot des Jahres auf den Wiener Märkten verdienen konnten. Auch Kaiserin Maria Theresia schwärmte schon von der Joiser Herzkirsche. Doch dann geriet sie in Vergessenheit. Nun, nachdem die Sortenvielfalt schon bedroht gewesen war, haben sich auf Initiative der fünf Gemeinden zwischen Jois und Donnerskirchen wieder zahlreiche Aktivitäten entwickelt.

Produzenten wie Andrea und Rosi Strohmayer von der „Kirschen-Genussquelle“, Alfred Schemitz vom Heurigen „Der Schemitz“, Harald Hoffmann mit seinem Hofladen und vielen mehr ist der Erhalt der alten Kirschbaumbestände besonders wichtig. Sie ernten in Handarbeit diese edlen Kirschraritäten und verarbeiten diese in ihren Produkten. Sortenreine Fruchtaufstriche, Kirschbalsamessig und Kirschensenf erweitern die Produktpalette.

Traditionspflege in Reinform

Alte Sorten wurden durch die Universität für Bodenkultur in Wien und der Arche Noah in Schiltern bestimmt und Kirsch-Sortengärten in den Gemeinden angelegt. Produkte wie Kirschensaft, Kompott, aber auch ungewöhnliche Geschmackserlebnisse wie Kirschennudeln, Kirschenbrot und Kirschfrizzante wurden entwickelt. Die Gastronomen der Region sprangen auf den Zug auf. Das Ergebnis ist die Genussregion Leithaberger Edelkirsche, die bäuerliche Tradition und kulinarische Visionen zugleich pflegt.

Kirschstrudel als Klassiker

Andrea und Rosi von der Kirschen-Genussquelle Strohmayer sind der Erhalt der alten Kirschbaumbestände und die Vermehrung der alten Sorten besonders wichtig, wie sie im Gespräch mit „Die Mehlspeis`“ verraten haben. Sie ernten die edlen Kirschraritäten in Handarbeit und verarbeiten sie in ihren Produkten weiter. Sortenreine Marmeladen heben den individuellen Geschmack der alten Kirschsorten hervor.

Erzeugt werden dabei zahlreiche Produkte wie 100% Kirschensaft und nicht zu vergessen der klassische Kirschenstrudel. So vielfältig sich die Kirsche in pikanten und süßen Speisen zubereiten lässt, ist der Kirschenstrudel ein Klassiker im Hause Strohmayer. „Bereits meine Oma mochte den Kirschenstrudel am liebsten“, plaudert Andrea Strohmayer aus dem Nähkästchen. Das Rezept dazu hat sie im Gespräch mit „Die Mehlspeis‘“ verraten.

Kirscherlebnisführungen

Sie lernen spannende Geschichten über die Region, Anbauart und Produktionsweise kennen. Zum Abschluss erschmecken Sie die Sortenvielfalt in Form von reinsortigen Fruchtaufstrichen und essen Kirschenstrudel.Dies ist ganzjährig möglich. Termine unter: www.genussquelle.at

Fixtermine im Sommer & Herbst 2019

  • Sa. 27. Juli
  • Do. 15. August
  • Sa. 14. September
  • Sa. 21. September
  • Sa. 12. Oktober
  • Weitere Termine: Ganzjährig möglich auf Anfrage
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