Allerheiligenstriezel – Gebäck mit Tradition

Allerheiligenstriezel – Gebäck mit Tradition
Foto: rawf8/shutterstock.com

Der Allerheiligenstriezel (auch Allerheiligenzopf genannt) ist ein Hefegebäck, welches aus Mehl, Milch, Hefe, Eier, Butter und Zucker besteht. Im 17. Jahrhundert tauchte das Gebäck erstmals unter dem Namen „Heiligenstriezel“ auf. Im Gegensatz zu heute wurde er jedoch nicht geflochten. 

 

Herkunft

Wie der Name bereits verrät, wird der Striezel traditionell für das Allerheiligenfest am 1. November gebacken. Ursprünglich diente der Tag zur Feier aller Heiligen der Kirche. Heute steht das Gedenken an die Verstorbenen im Mittelpunkt. 

Mehlspeiskultur-Fakt: Seit 1929 gehört das Flechten eines Striezels zur Bäckermeisterprüfung in Oberösterreich. 
 

Traditionen

Mit dem Allerheiligenstriezel sind viele Traditionen verbunden, die in ganz Österreich oder nur in einzelnen Bundesländern bzw. Regionen gelebt werden. 

Eine sehr alte und ausgestorbene Tradition ist das Legen des Striezels auf die Gräber der Verstorbenen. Sie sollten den Verstorbenen als Verpflegung dienen, wenn diese in der Nacht von Allerheiligen auf Allerseelen auf die Welt zurückkehren. 

Der „Godntag“ ist eine in ganz Österreich verbreitete und gelebte Tradition. Die Tauf- und Firmenpaten schenken ihren Patenkindern den Striezel als Zeichen der Verbundenheit. Beim Flechten des Zopfes werden dabei Glücks- und Segensprüche eingearbeitet. Oft wird auch noch eine Silbermünze mit eingebacken. 

Im Burgenland wird der Allerheiligenstriezel als Zeichen der Liebe verschenkt. Die verliebten Burschen kaufen am 31. Oktober den Striezel und überreichen ihn ihrer Auserwählten am nächsten Tag. Aus diesem Grund wird der Allerheiligenstriezel auch „Verehrerstriezel“ genannt. 

Eine ähnliche Tradition gibt es in der Steiermark. Dort lassen jedoch die Mädchen ihre Auserwählten vom „Heiligenstritzl“ ein Stück abschneiden und kosten. Wenn der Bursche ein großes Stück abschneidet, dann gilt die Liebeserklärung als angenommen.  

Eine weitere Tradition, die im Weinviertel nach wie vor gelebt wird, ist das „Striezelpaschen“. Dort treffen sich am Tag vor Allerheiligen die Ortsbewohner im Wirtshaus und würfeln um die mitgebrachten Striezel. Dabei variieren die Spielregeln von Ort zu Ort, aber das Ziel ist immer gleich: So viele Striezel wie möglich zu erspielen und zum Schluss als bester Spieler den Riesenstriezel des Wirtes zu gewinnen. 
Hier findest du die genauen Termine zum Striezelpaschen im Weinviertel. 

 

Mehlspeiskultur-Rezept: Wer nun Lust auf das Backen eines Allerheiligenstriezels bekommen hat, der findet hier das Rezept dafür.

Mehlspeiskultur-Tipp: Aus dem übrig geblieben Striezel nach Allerheiligen, lässt sich ein köstlicher Scheiterhaufen backen. 

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