Konditormeister Martin Fürst, Salzburg

"Paul Fürst ist der große Star unserer Familie!"

1890 legte der Konditormeister Paul Fürst in Salzburg mit der Erfindung der Mozartkugel den Grundstein für das Traditionsunternehmen mit Weltruf, das nunmehr von Martin Fürst in fünfter Generation geführt wird. Wie heißt es so schön, oft kopiert, nie erreicht. Die Original Mozartkugel, die auch nur von der Konditorei Fürst, wie OGH Urteile belegen, so genannt werden darf, wird heute noch nach gleicher Rezeptur und mit unveränderter Handwerkstechnik hergestellt - und zwar 52 Wochen im Jahr.

Bereits 1905 errang Paul Fürst mit seiner Erfindung in Paris eine Goldmedaille für seine köstliche Praline ohne "Fuß". Eine Nougatmarzipankugel umhüllt mit Schokolade. Um das optische Gesamtbild der Kugel nicht durch eine Auflagefläche zu trüben, wird die Praline heute noch, bevor sie in Schokolade getunkt wird, von Hand auf ein Holzstöckchen gesteckt.

Vier Filialen in Salzburg

Die Original Mozartkugel ist ein Frischeprodukt, ist nicht für eine lange Haltbarkeit konzipiert und eignet sich daher auch nicht für den Wiederverkauf. Der Vertrieb erfolgt nur über die eigenen vier Filialen in Salzburg. Die größte Herausforderung des Unternehmens liegt heute neben den unzähligen und immer noch stark zunehmenden bürokratischen Herausforderungen in der Produktionslogistik am Standort am Alten Markt im Herzen von Salzburg.

Diesen Standort will man, wenn es irgendwie möglich ist, erhalten. Die Motive gehen dabei weit über reine Sentimentalität hinaus. Denn wenn man an diesen Ort kommt, erlebt und spürt man eine beinahe 130-jährige gelebte Geschichte. Ein Umstand, der in Zukunft wohl noch bedeutender werden wird. Denn die Städte ähneln sich immer stärker, die Omnipräsenz internationaler Marken macht sie immer austauchbarer.

Martin Fürst - der Tradition verpflichtet

Martin Fürst, Jahrgang 1976, fühlt sich der Tradition verpflichtet. Er lehnt es aus tiefer Überzeugung ab, dem Zeitgeist, jedem Trend nachzulaufen. Den einen oder anderen Zuruf, dass es beim Fürst selten etwas Neues gibt, hört er wohl. Er weiß aber auch, wenn etwas Neues käme, müsste etwas Altes weichen. Und das würden viele seiner zufriedenen Kundinnen und Kunden gar nicht goutieren. Selbst die Saisonprodukte kehren mit einer sicheren Regelmäßigkeit wieder. Eine weitere Konstante neben dem Sortiment und den ausgezeichneten Rohstoffen ist die Qualität, für die die 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen. Davon allein zehn Konditormeister und durchschnittlich vier Konditorlehrlinge.

Martin Fürst, ein Unternehmer mit Haltung, der sich selbst treu bleiben will, dem Produkt mit höchstem Respekt begegnet und davon geleitet ist, das Unternehmen noch besser aufgestellt, an die sechste Generation weitergeben zu können. Dies hat wohl noch ein wenig Zeit, die Eltern sind jung, die Tochter zwölf Jahre, sie zeigt aber heute schon ein großes Interesse an der Konditorei. Dürfte wohl an den Genen liegen.